Texte zur Nachhaltigkeit, ED
Warum Mehrweg statt Einweg?
Erstmal scheint es wie nur ein kleines Problem im großen Universum der Nachaltigkeit, doch der Konsum von Einwegbechern verschmutzt die Umwelt und verschwendet wichtige Ressourcen. Jährlich werden in Deutschland 2,8 Milliarden Einwegbecher benutzt, obwohl allgemein bekannt ist, dass Mehrwegbecher die bessere Wahl wären. Doch warum genau ist der auf den ersten Blick einfachere Griff zum Einwegbecher so problematisch?
60% der Einwegbecher sind kunststoffbeschichtete Papierbecher und 40% reine Kunststoffbecher. Dazu kommt meistens noch ein Einweg-Kunststoffdeckel obendrauf. 1,3 Milliarden Deckel fallen dabei in Deutschland pro Jahr an. Dies wirkt sich unter anderem stark auf die Abfallwirtschaft aus. Das Abfallvolumen der Papierbecher beträgt bis zu 15% der Abfalleimer im städtischen Bereich. Insgesamt werden 400 000 m3 Einwegbecher pro Jahr weggeschmissen, welches einem Füllvolumen von 8 Millionen Mülleimer entspricht.
Nun kommt es in vielen Fällen aber dazu, dass die Einwegbecher nicht im Müll, sondern in der Landschaft oder im Meer landen. Viele umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffe im Kunsstoff werden dann dort freigesetzt.
Eine Lösung ist die Verwendung von Mehrwegbechern. Sie schneiden nicht nur bei der Abfallproduktion, sondern auch in der ökobilanziellen Bewertung deutlich besser ab. Schon nach einem zehnmaligen Verbrauch lohnt sich der Herstellungsaufwand der Mehrwegbecher. Hierbei ist nicht das Material des Bechers entscheidend, sondern der Spülvorgang. Die Mehrwegbecher sollten laut Studie des Bundesumweltamts für eine optimale Ökobilanz mit Strom aus erneuerbaren Energien gespült und ohne Einwegdeckel ausgegeben werden, da die Deckel bei der Herstellung einen hohen Energieverbrauch haben.
Dies wird durch die Initiative des Hessischen Umweltministeriums „BecherBonus“ unterstützt. Sie fordert Unternehmen dazu auf, bei einem wiederverwendbaren Becher einen Preisnachlass von 10 Cent zu gewähren, um KundInnen dazu zu bewegen, zu einem Mehrwegbecher umzusteigen. Mittlerweile nehmen 38 Unternehmen mit 2700 Verkaufsstellen an dieser Initiative teil.
Ein weiteres Problem sind Firmen, die mit bioabbaubaren oder kompostierbaren Verpackungen werben, die allerdings nicht unbedingt zu einer geringere Umweltbelastung führen.
So etwas nennt man auch ,,Greenwashing” und kann zu einem Reboundeffekt führen. Das heißt, dass VerbraucherInnen mehr Einweggeschirr nutzen, da sie denken, dass es sich um besonders umweltfreundliche Materialien handelt. Solche Materialien sind zum Beispiel Bioabbaubare Kunststoffe, Papier oder Pappe, Holz basierte oder pflanzliche Materialien, Einwegglas und Aluminium. All diese Materialien haben, trotz ihrer eigentlichen hohen Umweltlasten, ein sehr gutes Image.
Die NABU schlägt als Lösung den Verzicht auf Einweg-verpackungen und den Wechsel zu Mehrweg vor. Also kannst du du zum Beispiel für dein nächstes Mittagessen eigene Behälter und für den Kaffee einen Thermobecher mitnehmen. Auch am Philippinum kannst du dir in der Cafeteria so einen Mehrwegbecher besorgen. Am besten ist es natürlich echtes Geschirr zu verwenden. Außerdem solltest du darauf achten, keinen Abfall in der Natur zurückzulassen, sondern in Mülleimern zu entsorgen.
Verfasserinnen; Mia Wackerbarth, Miriam Zander