Social Media: Zwischen heiler Welt und Lügen

Von Emma Seelinger, 8a, Gymnasium Philippinum

Marburg. Social Media (deutsch: soziale Medien) sind digitale Plattformen, die es Nutzern ermöglichen, sich mit Freunden, Verwandten oder anderen beliebigen Personen online auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Auch per Video-Chat können Menschen mit anderen Personen, die sehr weit entfernt leben, in Kontakt treten.

Gerade bei Teenagern sind Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube sehr beliebt. Allerdings kann durch das viele Chatten und Kommentare verfassen unter Bildern oder Videos von Influencern die Kontrolle verloren gehen und Cybermobbing entstehen. Außerdem macht zu viel Nutzen der Plattformen süchtig, da währenddessen Dopamin (Glückshormon) in unser Gehirn ausgestoßen werden kann. Häufig ist das Problem, dass sehr viel nicht echt ist. Bilder werden bearbeitet, Videos werden nur dann gedreht, wenn ein guter und schöner Moment da ist, und Stories werden nur gedreht, wenn alles stimmt.

Fragwürdige Perfektion

Unter anderem bei Instagram können Nutzer ihre Fotos und Videos mit Filtern verbessern und posten. Dadurch, dass Bilder mit Filtern verbessert werden, empfinden es die Menschen viel schöner, als es in Wirklichkeit ist. Unter diesen Posts können andere, manchmal auch fremde Personen Kommentare verfassen und liken. Bei TikTok hingegen können Nutzer verschiedene Videos wie Tanzvideos hochladen und Likes dafür bekommen.

YouTube ist eine etwas ältere Plattform und Nutzer müssen sich erst einen Account anlegen, um Videos hochladen zu können. Unter diesen Videos können auch Kommentare verfasst werden und der Youtuber kann Likes und Dislikes bekommen. Wenn Youtuber ihr Leben präsentieren, werden häufig nur schöne und ruhige Momente gefilmt. Dies macht meist den Eindruck, als sei das Leben bei ihnen perfekt. So kommt bei vielen die Frage auf, warum das Leben bei einem selbst nicht so perfekt ist.

Cybermobbing und die Folgen

Unter Cybermobbing versteht man Beleidigung, Bloßstellung, Bedrohung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien, wie über Smartphones, Chats, E-Mails und Communities. Die Folgen von Cybermobbing sind jahrelanges schlechtes Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und weitere psychische Probleme. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Suizid führen.

Influencer präsentieren auf öffentlichen Plattformen beispielsweise ihr Leben und machen dabei Werbung. Sie sind Vorbilder vieler Jugendlicher und zeigen, dass jeder und jede erfolgreich sein kann. Sie geben Jugendlichen Inspiration und Motivation, wenn sie es benötigen. Doch ist denn wirklich immer alles so perfekt?

Influencer können leider auch Neid, Selbstzweifel, Gruppenzwang oder auch Angst, etwas zu verpassen, bei Jugendlichen auslösen. So ein Gruppenzwang kann sich auch in der Schule bemerkbar machen. Aber auch Influencer selbst müssen sehr viel einstecken. Sie müssen Hass ertragen, was auch zu psychischen Problemen wie Magersucht oder Suizidgedanken führen kann. Dieser Hass kann über Kommentare, DMs (Direct-Messages) oder über die Stories verbreitet werden und somit Menschen anstecken, die deshalb auch solche Gedanken haben und Nachrichten verschicken. Und natürlich ist Hassnachrichten zu verschicken online viel einfacher, als es jemandem persönlich zu sagen.

Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 17.08.2022, Seite 8