Eine Doppelbiographie zur NS-Geschichte in Marburg

Ihr Ansprechpartner Dr. Bernhard Rosenkötter ed.vresellihp@retteoknesor.drahnreb

Buchvorstellung

Am Mittwoch, 28.6.2023, gab es für die Geschichtskurse der Jg. Q2 eine besondere Veranstaltung: Jürgen Hahn-Schröder, früher selbst Lehrer an der Elisabethschule, hat ein Buch zur NS-Geschichte in Marburg vorgestellt, das als Band 112 der „Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur“ erschienen ist. 

Mehr als drei Jahre lang hat Hahn-Schröder recherchiert, um nun eine ganz besondere Biographie veröffentlichen zu können: die des Lehrers Friedrich Carl Sell, der von 1933 bis 1937 an der Marburger Elisabethschule unterrichtete – die Biographie eines Mannes, der in der Nazi-Hochburg Marburg dafür einstand, „humane Prinzipien zu leben“. Gleichzeitig ist es aber auch die Biographie der lokalen Nazi-Größe Oskar Wolf, der Sell aus dem Schuldienst und in die Emigration trieb. Prof. Dr. Eckart Conze, der an der Philipps-Universität das Fach neuere und neueste Geschichte lehrt, hat die dargestellten Ereignisse dann in den größeren historischen Zusammenhang eingeordnet. Die Jahrgangsstufe Q2 erlebte so eine Lehrstunde in Geschichte, wie es sein soll: ausgehend von einem spannenden und beeindruckenden Einzelfall aus der eigenen Stadt größere historische Zusammenhänge zu erkennen und zu hinterfragen und mit theoretischen Überlegungen zu verbinden – die Zeit reichte nicht aus, um die vielen Nachfragen und weitergehenden Überlegungen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu beantworten…