informierte Lehrkräfte über Gefahren des Rechtsradikalismus
Für den 18.01. luden das Gymnasium Philippinum gemeinsam mit dem Schulamt Marburg-Biedenkopf alle interessierten Lehrkräfte des Schulamtsbezirks zur Fortbildung “Rechtsextremistische Agitation in der digitalen Welt – Welchen Einfluss haben Influencer, TikToker, Gamer und YouTuber mit rechtsextremen Botschaften? Wie kann Schule reagieren?” ein.
Sven Daniel, Leiter Kompetenzzentrum Rechtsextremismus, und seine Kollegin Lea Plavčić vom Landesamt für Verfassungsschutz referierten über drei Stunden zum Thema und konnten sich der absoluten Aufmerksamkeit der Anwesenden sicher sein.
Im Vortrag ging es in einem ersten Teil ganz allgemein um eine Einführung in die verschiedenen Facetten des Rechtsextremismus und wie diese im Austausch miteinander stehen. Dabei legte der Referent besonderen Wert auf die sogenannte “Neue Rechte”. Er erklärte die historischen Ursprünge und ging dann auf aktuelle Repräsentanten sowie ihre Netzwerke ein.
Im zweiten Teil wurden die Ausführungen im wesentlichen anhand von rechtsradikalen Youtube- und TikTok-Videos, die unsere Kinder konsumieren, veranschaulicht. Dabei verdeutlichte Frau Plavčić, dass rechtsradikales Denken über die Videos subtil weitergegeben wird, aber dass auch brutale rechtsradikale Bilder Verbreitung finden, ohne dass diese in TikTok zensiert würden. Auf dieser Plattform gelingt es Rechtsradikalen über eigene Angebote sowie über Angebote bekannter TikTok-Influencer*innen, ihr Gedankengut zu vermitteln. Da die Videos von TikTok dem User selbst vorgeschlagen werden, erhält man zahlreiche Fake News. Gerade für Kinder, die diese nicht einzuordnen wissen, ist dies gefährlich. Suche man z. B. nach einer Definition von Rechtsstaatlichkeit, erhalte man zuerst zwei Videos von Rechtsextremen und an dritter Stelle ein Video eines Islamisten. Aufklärung ist auf diese Weise nicht möglich.
In China hat TikTok übrigens einen ganz anderen Algorithmus und dort werden nur Lehrfilme gezeigt!
Nach dem Vortrag waren sich alle Anwesenden einig, dass eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema angeboten sollte. Und viele nachdenkliche Gesichter machten sich auf den Weg nachhause.