Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt

Exkursion des Kunstkurses (Q2)

Die Kursexkursion, des Kunstkurses von Herr Hölker (Q2), am 21.02.24, hat das Kunstmuseum Marburg besucht und die Ausstellung Otto Ubbelohdes angeschaut.

Das Marburger Kunstmuseum erhielt nach dessen Eröffnung im Jahr 1927 aktuelle Arbeiten von zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern, die den Bestand moderner Werke begründeten.

Otto Ubbelohdes Bilder wurden ebenfalls allesamt von seiner Frau Hanna Ubbelohde an das Museum gestiftet. Verteilt über drei Etagen findet man seine Bilder in unterschiedlichsten Ausprägungen. Von unvollständigen, in der Natur entstandenen Vorzeichnungen, bis hin zu riesigen detaillierten Ölbildern sowie lauter Miniatur-Märchenbilder ist Ubbelohde in all seinen Facetten zu erkunden.

Der hessische Maler und Grafiker wurde 1867 in Marburg geboren und verstarb 1922 in Goßfelden, wo er auch lebte und malte. 1884 absolvierte er sein Abitur am Philippinum in Marburg. Besonders bekannt war er für seine Illustrationen der Gebrüder Grimm Märchen. Obwohl er durchaus auch durch Portraits Geld verdiente, widmete er sich vor allem seiner Leidenschaft gegenüber der Landschaftsmalerei. Ubbelohde besaß einen besonderen Blick auf die Natur und die heimische Landschaft. Oft ist die Gegend Marburgs in seinen Werken zu erkennen. Manchmal fügte er auch Teile aus unterschiedlichen Bildern collageartig zu einem großen, neuen Landschaftsbild zusammen. Ubbelohde legte seinen Fokus gerne auf Bäume, Wolken und Spiegelungen im Wasser.

Eines dieser Gemälde haben wir uns angeschaut. Jahrelang wurde das Bild „Flussspiegelung“ im Privatbesitz fälschlicherweise von dem Besitzer auf dem Kopf stehend aufgehangen, da es auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist, ob das Bild eine Spiegelung darstellt oder nicht.

Während unseres Aufenthaltes schauten wir uns zunächst das sich in der Eingangshalle befindende Gemälde “Blick auf die Ruine Frauenberg und auf Marburg” an. Es handelt sich dabei um eine Vorstudie zu einem Gemälde, das sich zurzeit im Marburger Rathaus befindet. Eine Etage weiter oben haben wir erneut genauere Blicke auf verschiedene Ölskizzen des Künstlers werfen können und in diesem Zusammenhang über seine Intentionen, seinen Fokus und seinen Arbeitsstil gesprochen.

Anschließend gab es eine praktische Aufgabe:
Die Schüler durften zwischen drei Aufgabenformaten wählen und innerhalb von zwanzig Minuten ihre Ausarbeitung anfertigen.

Aufgabe eins erforderte die schnelle Skizze eines beliebigen Gemäldes mit der Anforderung, den Fokus des Bildes deutlich herauszuarbeiten und den Stift dabei möglichst wenig abzusetzen.

Ein Elfchen zu schreiben, war die zweite Aufgabe. Hier galt es ebenfalls sich ein gewünschtes Bild herauszusuchen und unter vorgegebenen Kriterien ein Gedicht zu verfassen.

Aufgabe drei musste als eine Partnerarbeit ausgeführt werden. Während ein Schüler das Bild beschreibt was er vor sich sieht, muss sein Partner dieses allein aus der Beschreibung heraus skizzieren.

Anschließend hatten wir die Möglichkeit, in der untersten Etage einige der originalen Märchenillustrationen Ubbelohdes anzuschauen. Wir fanden heraus, dass Menschen aus aller Welt
Marburg besuchen, um diese Märchenwelt mit eigenen Augen zu sehen. Beispielsweise sind die
Originalzeichnungen von Rapunzel oder Sternentaler dort ausgestellt.


Abgeschlossen wurde unsere Exkursion mit einer zweiten kleinen praktischen Aufgabe. Mit allen möglichen Materialien durften wir nun selber Bilder malen. Man sollte beispielsweise die Motive des
Künstlers in die moderne Zeit übertragen oder mit Hilfe von Stickern seine eigenen Bilder in Ubbelohdes Stil zeichnen.

Die Ausstellung „Die Landschaft Ubbelohdes – hier und jetzt“ ist wegen besonders vielen Besuchern bis zum 07. April 2024 verlängert worden und lädt dazu ein, einen eigenen Blick auf die heimische Kunst zu werfen. Der Eintritt ist für Schüler kostenlos und ein lohnenswerter Ausflug.


Von Ebba Heck und Luisa Nachtigall (Q2)