Pressemitteilung der Stadt
PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG
Nr. 210 / 3. September 2024
Begegnung, Austausch und Sprachkenntnisse fördern
Tschechische Schüler*innen-Gruppe zu Gast in Marburg
Marburg. Bürgermeisterin Nadine Bernshausen hat Schüler*innen aus Tschechien im Marburger Rathaus empfangen. Die Schüler*innen besuchen für zwei Wochen das Gymnasium Philippinum im Rahmen eines Sprachstipendiums des Pädagogischen Austauschdienstes. Das Philippinum ist bereits seit 1976 Teil des Begegnungsprogramms.
„Herzlich Willkommen in Marburg, unserer historischen Stadt, die stark von der Philipps-Universität, dem international renommierten Universitätsklinikum und dem international sehr bedeutenden Pharmastandort der Behringwerke geprägt ist – benannt nach dem ersten Nobelpreisträger für Medizin, Emil von Behring“, begrüßte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen eine Gruppe von Schüler*innen aus Tschechien im Historischen Rathaussaal. „Ihr alle seid ihm Rahmen eines Sprachstipendiums hier und eure Deutschkenntnisse sind so gut, dass ihr auf dem Weg seid, das Deutsche Sprachdiplom zu erhalten und damit an einer deutschen Hochschule oder Universität studieren zu können. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn es euch hier gefällt und es euch für euer Studium wieder nach Marburg zurückzieht“, so Bernshausen.
Sprachförderung im Rahmen von „DeutschlandPlus“
Die Schüler*innen im Alter von 17 bis 18 Jahren stammen aus allen Teilen Tschechiens. Alle tschechischen Jugendlichen besuchen in ihren jeweiligen Heimatstädten eine Schule, an der Deutsch als Fremdsprache unterrichtet wird. An diesen Schulen können sie am Ende ihrer Schulzeit das Deutsche Sprachdiplom zu erwerben. Das ermöglicht es ihnen, an einer deutschen Universität oder Hochschule zu studieren. Die Gruppe besucht Marburg im Rahmen eines Sprachstipendiums des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Das Stipendium läuft beim PAD unter dem Namen „DeutschlandPlus“.Beim PAD handelt es sich um eine Unterabteilung des Bundesaußenministeriums mit Sitz in Bonn. In diesem Programm besuchen jährlich Schüler*innen aus rund 18 meist europäischen Nationen deutsche Schulen in nahezu allen Bundesländern. An diesen Schulen bleiben sie zumeist für einen Zeitraum von zwei Wochen. Während ihres Aufenthaltes in Marburg besuchen sie das Gymnasium Philippinum. Dabei werden sie von dem tschechischen Begleiter, Vojtech Korec, betreut, der die Schüler*innen zudem ein bis zwei Stunden am Tag im Bereich Grammatik/Wortschatz unterrichtet. Insgesamt erhalten die Schüler*innen täglich rund sechs Stunden Unterricht in deutscher Sprache. Den weiteren Unterricht erteilen verschiedene Lehrkräfte des Gymnasiums. Inhaltlich konzentrieren sich die Lehreinheiten auf deutsche Literatur, Geschichte, Geographie, Musik sowie aktuelle politische, wirtschaftliche oder soziale Themen. Für die tschechischen Schüler*innen ist es eine besondere Auszeichnung, von ihren jeweiligen Schulen für dieses Stipendium ausgewählt zu werden. Daher nehmen die Jugendlichen mit einer großen Motivation am Deutschlandbesuch teil.
Buntes Programm fördert Austausch, Vernetzung und Verständnis unterschiedlicher Kulturen
Das Gymnasium Philippinum ist diesem Begegnungsprogramm seit 1976 verbunden. Anfänglich waren es Besucher*innen aus Schweden, seit 1998 Gruppen aus der Tschechischen Republik und in 2022 einmalig eine Gruppe aus Ungarn. Kaum eine andere Schule in Deutschland ist länger Teil des Programms als das Philippinum in Marburg. Während ihres Aufenthalts sind die Schüler*innen in Gastfamilien mit einem oder mehreren Kindern im Alter des Gastes untergebracht. Dies soll den Austausch zwischen den Schüler*innen und Familien sowie den Ausbau der Sprachkenntnisse zusätzlich fördern.
Neben dem Unterricht stehen mehrere Exkursionen in die Region auf dem Programm. So gibt es gemeinsame Unternehmungen am Nachmittag wie zum Beispiel Bootsfahrten auf der Lahn, Stadtführungen, eine Stadtrallye, ein Besuch im International Office der Philipps-Universität und einen Abschlussabend. Daneben gibt es drei Tagesexkursionen nach Frankfurt, Kassel, Mainz und zur Loreley. Zudem geht es auf eine Wanderung mit geographisch-historischem Schwerpunkt über die Lahnberge zum Frauenberg. Eine weitere Exkursion führt die Schüler*innen nach Stadtallendorf. Schwerpunkt des Besuchs sind die Stadtentwicklung von den Anfängen während der Zeit des Nationalsozialismus` hin zu einem multikulturellen Wirtschaftsstandort. An den Schulbesuch schließt sich seit einigen Jahren ein viertägiger Städte-Trip nach Berlin an, bevor die Gäste wieder in ihre Heimat reisen.
„Genießt euren Aufenthalt, denn es wird eine Zeit sein, die ihr niemals vergessen werdet. Ein solches Programm wäre ohne engagierte Lehrkräfte vor Ort nicht umsetzbar. Daher möchte ich den Lehrkräften unseres Gymnasiums Philippinum herzlich für ihren Einsatz danken – insbesondere Martina Hensche und Rainer Hermann, die das Begegnungsprogramm seit vielen Jahren begleiten und organisieren. Gerade in der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, den internationalen Austausch und das gegenseitige Verständnis zwischen jungen Menschen zu fördern“, sagte Bürgermeisterin Bernshausen.
„Es war mir schon immer ein Anliegen, junge Menschen verschiedener Nationen zusammenzubringen, um mit Vorurteilen aufzuräumen und ihnen vorzubeugen. Deswegen begleite ich das Programm auch gerne noch nach meiner Rente weiter“, ergänzt Rainer Hermann. Hermann bedankte sich zudem für die finanzielle Unterstützung der Stadt Marburg für das Projekt sowie die Freikarten für die Schüler*innen und ihre Gäste für das Marburger AquaMar.
Bildunterschrift:
Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (l.) hat eine Schüler*innen-Gruppe aus Tschechien im Marburger Rathaus begrüßt. (Foto: Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg)
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